Das Scooter Tuning, das im umgangssprachlichen Gebrauch ganz leger auch als „Frisieren“ bezeichnet wird, ist eine Methode, um Fahrzeugen mehr Leistungsvermögen und ein durch deren serienmäßige Herstellung begründetes, eher einheitliches Aussehen individuell zu stylen. Die verschiedensten Möglichkeiten ergeben sich im Zusammenhang mit dem Tunen von Motorrollern aller Hubraumgrößen und Typen, sodass immer größere Anreize entstehen. Dennoch ist das Scooter tunen nicht ganz ungefährlich, wenn bestimmte technische und konstruktionsbezogene Vorgaben überschritten werden. Dann werden diese Fahrzeuge zu einem Risiko.
Das Tunen von Mofarollern, Groß-, Luxus- und Sportrollern ist grundsätzlich nicht zu verneinen. Allerdings sollte durchaus mit einer gewissen gesunden Skepsis an diese Tatsache herangegangen werden. Versierte Tuningfreaks wissen, dass es rechtliche und technische Vorgaben gibt, welche das Tunen für den Gebrauch im allgemeinen Straßenverkehr mehr oder weniger stark einschränken, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Auch die Rollervereine und die professionellen Werkstätten sind damit vertraut. Oftmals erfolgt das Scooter tunen jedoch im stillen Kämmerlein und es erfolgt keine Kontrolle durch erfahrene und fachkundige Mitarbeiter.
Durch das Tunen ergeben sich riskante Veränderungen an Motorrollern, die einen Entzug der Zulassung mit sich bringen können:
- Überschreitung der erlaubten maximalen Geschwindigkeit, für die der Motorroller sicherheitstechnisch konzipiert ist
- Entdrosselung von verschiedenen mechanischen und elektronischen Fahrzeugsystemen
- Umarbeitungen an der Karosse und am Fahrwerk
- Einflussnahme auf die Statik und die Straßenlage der Motorroller
Folgen eines Scooter Tuning
Bei jedweder durchgeführten Tuningmaßnahme am Fahrzeug muss die sogenannte Betriebserlaubnis oder Zulassung wieder neu erworben werden. Eine fachliche Begutachtung beim TÜV ist dafür unabdinglich. Auf die beim Neukauf des Rollers eingebauten originalen teile gibt es keinerlei Garantie mehr. Das Fahrzeug weist zudem ein verändertes Fahrverhalten auf und kann durch Kontrollen aus dem Verkehr gezogen werden. Die erhöhte Unfallgefahr durch eine Selbstüberschätzung und durch den Verlust der Gewalt über das wesentlich leistungsfähigere Fahrzeug steigt.
Durch Tuningmaßnahmen an Scootern droht der Verlust der Fahrerlaubnis. Das Fahren mit einem unerlaubt getunten Fahrzeug ist eine strafbare Handlung.
Empfehlungen für verunsicherte Eltern und Jugendliche
Am besten ist es, sich vor dem Scooter tunen zu informieren, welche Maßnahmen erlaubt sind und keine zusätzlichen Gefährdungen darstellen. Diese Auskünfte gibt es in der Werkstatt vor Ort, beim Händler und im Internet sowie bei der Verkehrspolizei. Günstig sind Tuningarbeiten im Verein und unter fachlicher Anleitung. Kleinere „Tunings„, die sich um geringe Veränderungen des Fahrzeugdesigns drehen, sind meist erlaubt. Dennoch ist professioneller Rat immer sinnvoll.
Eltern können sich recht gut von den Bastel-und Schrauberarbeiten ihrer Kinder überzeugen, wenn sie regelmäßig die Scooter anschauen oder in die Werkstatt fahren. So bleibt eine zeitnahe Kontrolle erhalten.